Die Wettervorhersage machte in ihrer Prognose keine Hoffnung auf einen schönen Wandertag für diesen Freitag. Aber der Wetterfrosch kannte nicht den Einfluss den unsere Wanderführerin Christa auf das Wetter hat, ein wunderschöner Sonnentag mit winterlicher Kälte beflügelte unsere Gruppe die herbstliche Natur zu genießen. Der Klimawandel bewirkt, dass Ende November etliche Laubbäume noch immer mit ihrem farbenprächtigen Blättern für einen Blickfang sorgen.
Wir hatten uns vorgenommen, den Gehrdener-Berg zu umrunden und dabei von oben den Blick ins Calenberger Land zu genießen. Auch unsere Vorfahren waren schon auf diese Idee gekommen und bauten 1898 eine Ausflugsgaststätte für Stadtbürger, die Natur und Vergnügen miteinander verbinden wollten. Dieses heute nicht mehr existierende Berggasthaus Niedersachsen war in der damaligen Zeit ein vielbesuchtes und geschätztes Vergnügungslokal. Die damaligen Arbeitswelten verbesserten sich, der Sonntag gehörte den Werkstätigen. Diese Freiheit wollte man nutzen, und sich dem Vergnügen des Tanzes und Wanderns hinzugeben. Die damalige neu entstandene Straßenbahn Hannover AG verlegte Schienen bis zur Gaststätte um nun die Besucher, schnell und bequem auf den Berg bringen zu können. Es war der Zeitgeist der solche Vergnügungs-tempel rund um die Großstädte entstehen ließ – so auch hier, in der Nähe Gehrdens. Der heutige Besucher findet nur noch Fundamente des einstigen Vergnügungstempels, 1955 musste das einstmals so imposante Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Die Nachkriegsgeneration konnte sich mittlerweile auch anderen Reisezielen hingeben, Reisen nach Italien und Spanien kamen in Mode. Der VW-Käfer wurde mit zwei Erwachsenen, zwei Kindern und zwei Koffern beladen um dann in etwa zwei Tagen die Strände des Mittelmeeres zu erreichen.
Unsere heutige Wanderung endete wieder in der Innenstadt von Gehrden, hier sollten die verlorengegangenen Kalorien erneuert werden. Das Speiselokal, direkt in der Innenstadt gelegen, mit dem wunderschönen Namen Odysseus machte Lust auf köstliche griechische Speisen – wir nahmen das Angebot an.