Bevor die Tage kürzer werden, die herbstlichen Stürme und Schlechtwetterperioden einsetzen, wollte unsere Wandergruppe die Harzer Naturschönheiten erwandern und genießen. Der Liebesbankweg rund um den Bocksberg, sollte es sein. Start und Ziel unserer Wanderung war Hahnenklee. Mit Bahn und Bus hatten wir diese historische Harzer Gemeinde mit seiner berühmten und sehenswerten Stabkirche erreicht, und konnten auf dem hier beginnenden ca. 7km langem Rundwanderweg, mit seinen sehr schön gestalteten Liebesbänken und Kunstobjekten, die Wanderung beginnen. Den Gestaltern dieser Kunstobjekte lag im Sinn, den Lebensweg eines Liebespaares, vom ersten Rendezvous bis zur Diamantenen Hochzeit, aufzuzeigen. Zu einem besonderen Blickfang gehört die Hochzeitsbank, wo sich schon viele verliebte Paare das Jawort gegeben haben und den Bund fürs Leben eingegangen sind. Auch unsere Wandergruppe fand, die allermeisten schon im Renten-alter, es ist ein Wanderweg mit Herz.
Die am Wegesrand gelegenen Teiche, gehören zum UNESCO Weltkulturerbe der Oberharzer Wasserwirtschaft. Das hier gestaute Wasser war Kraft- und Energielieferant und gibt Zeugnis über die Harzer Bergbau-Ära. Seit dem Mittelalter gibt es Bergbau im Harz. Einst gehörte der Oberharz zu den wichtigsten Erzrevieren in Deutschland, es wurde vorrangig Eisen, Blei, Kupfer und Silber gefördert. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert kamen 40 bis 50% des geförderten Silbers aus dem Harz.
Natürlich ließen auch die großen deutschen Denker, wie Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich Heine, es sich nicht nehmen, den Harz zu durchwandern. Ihre literarischen Zeugnisse berichten davon, wie heißt es bei Heine: Auf die Berge will ich steigen, Wo die frommen Hütten stehen, Wo die Brust sich frei erschließet, Und die freien Lüfte wehen.
Am späten Abend erreichten wir wieder unser heimatliches Ronnenberg, ein erlebnisreicher Wandertag hatte sein Ende gefunden.
GDK