Wanderung um die Wilkenburger Kiesteiche

Durch den Kiesabbau in der Leine-Aue entstand einstmals eine Naturlandschaft, die heute Anglern, Naturliebhabern und Wanderern ein Betätigungsfeld erschließt. Auch unsere Gruppe hatte sich vorgenommen, diese künstlich entstandene Seenlandschaft zu ergründen. Nach der großen Hitze hatte der Wettergott den heutigen Morgen mit Regen bedacht, man konnte es förmlich fühlen, wie die Natur entspannt aufatmete und sich mit einem ihr eigenem Duft bedankte.

Um an den begehrten Kies des Leinetals zu gelangen, musste der darüberliegende Mutterboden erst einmal entfernt werden. So stieß man 2015 auf eine archäologische Sensation. In geringer Bodentiefe entdeckte man ein ca. 40 ha großes römisches Marschlager, es bot Platz für 20.000 Legionäre, so die Aussage des damaligen Grabungsteams. Dieses Gelände war ungewöhnlich fundreich, es wurden Buntmetalle, Sandalennägel, Rüstungsteile, Spielwürfel und römische Denare gefunden. An Hand der Münzen lässt sich das Alter des Lagers gut bestimmen. Wir wissen, die wechselnden Herrscher Roms ließen neues Geld prägen, um ihr darauf zu erkennendes Konterfei der Welt zu präsentieren. Und so lernen wir Wanderer, dass diese Entdeckung zu den bedeutendsten prähistorischen Bodendenkmälern Niedersachsens gehört – die sehr schön gestalteten Hinweistafeln am Wegesrand geben darüber Auskunft.

Unsere Wanderung endete, wie schon oft, mit einer Einkehr in einer nahegelegenen Gastronomie um Durst und Hunger zu stillen, der beim Wandern bekanntlich immer entsteht.

Für Geschichtsinteressierte: Mit der Entdeckung des Marschlagers von Wilkenburg initiierte sich zeitnah eine Gruppe von Begeisterten zu einer Arbeitsgemeinschaft (Römer AG Leine – www.ng-hannover.org).

GDK