Bei strahlendem Sonnenschein, inmitten einer frühlingshaften Natur, unternahm die Wandergruppe eine Deister-wanderung zum oberhalb von Springe gelegenen Taternpfahl. Hier verlief einst die Grenze zwischen dem früheren Amt Wennigsen und der Stadt Springe. Nach der Überlieferung wurde hier 1635 durch Erlass von Herzog Georg-Wilhelm von Celle-Lüneburg ein Grenzpfahl errichtet. Durchziehende Nichtsesshafte – Tatern – oder wie wir heute sagen, Sinti und Roma – im Volksmund Zigeuner genannt – mussten hier ihre Wanderung unterbrechen, um vom Magistrat von Springe eine Zutrittsgenehmigung zu erhalten. Wenn eine Genehmigung erteilt wurde, holte ein Jäger sie dort ab, und brachte sie nach Springe. Auf dem „Tivoli“ durften sie kampieren und ihren Geschäften nachgehen. Meistens lebten sie von der Kessel-flickerei oder der Wahrsagerei. Der Aufenthalt in der Stadt war auf drei Tage begrenzt, dann wurden sie durch den Stadtbüttel bei Heiligenfeld weiter Richtung Hameln geschickt. Für die Menschen dieser Volksstämme keine einfache Lebensweise in der damaligen Zeit.
Als die Wandergruppe ihr Ziel erreicht hatte, wurde eine Pause eingelegt, um sich mit kalten und warmen Getränken zu stärken und sich an dem frischen Grün der Natur zu erfreuen. Der Deisterbärlauch, so war zu erkennen, stand kurz vor der Blüte. Wer diese Waldpflanze liebt und sie in seinen Frühlings-Speiseplan aufnehmen möchte, sollte die Blätter vor der Blüte ernten und zu einem Pesto verarbeiten. Viele einschlägige Kochbücher geben hier Auskunft wie man diese Waldpflanze in seinen Speiseplan integrieren kann. Als unsere Gruppe Springe wieder erreicht hatte, wollten sich alle vor ihrer Heimfahrt noch einmal stärken und über das Erlebte des heutigen Tages reden. Unsere Wanderführerin Christa hatte vorgesorgt, und uns Plätze in einem griechischen Restaurant reserviert. Und so endete dieser Wandertag mit einem Geschmackserlebnis aus griechischer Küche.
GDK