Unsere kleine Wandergruppe hatte sich vorgenommen, vom Nienstedter-Pass (276,6 m üNN) nach Blumenhagen zu wandern. Allerdings konnten wir nicht ahnen, dass die Wanderwege wegen Holzerntearbeiten und Windbruch gesperrt waren. Daraufhin wurde beschlossen, sofort nach Blumenhagen zu fahren und von dort freie Wanderwege zu nutzen um das Bewegungsbedürfnis zu stillen. Die Zeit war mittlerweile schon fortgeschritten, ein großer Rundweg konnte nun nicht mehr angesteuert werden. Auffällig, dass rechts und links des Wanderwegs zum Abtransport bereitgelegte und gestapelte Holz. Der Wald machte immer noch einen winterlichen Eindruck, allerdings, so war zu sehen, die ersten Märzenbecher öffneten ihre Blüten. Es war zu fühlen, der Frühlingsanfang stand unmissver-ständlich vor der Tür.
Trotz des etwas verkürzten Wandervergnügens, der Wunsch nach einem Getränk und einem kleinen Imbiss war bei allen Mitwanderern vorhanden. Hier bot sich das alte, mit einer langen Geschichte belegte, ehemalige fürstliche Vorwerk ›Blumenhagen‹ zur Einkehr an. Der Name dieses Gutes und Ortes soll, so die Untersuchung des Heimatforschers Karl Parisius von Wulfhardus Blome abgeleitet worden sein. Seine Unterschrift aus dem Jahr 1294 beurkundet eine Schenkung eines Hofes von Justanius von Münchhausen in ›Swedestorpe‹ (Lauenau) an das Kloster Obernkirchen. Die Münchhausens sind mit dem Blumenhäger Gut 1529 und 1556 gleich zweimal belehnt worden. Ab 1600 ist diese Gutsanlage als gräfliches Vorwerk dokumentiert. Bedeutung bekam dieses Gut dann mit der professionellen Blumenzucht für die Gartenanlagen in Herrhausen. Im Jahr 1900 zog die Forstverwaltung in dieses vom Gutshof noch übriggebliebene Fachwerkgebäude, die dann 1965 hier aufgegeben wurde. Das Ende dieses Wandertages fand in einem der einschlägigen Kur-Kaffees in Bad Nenndorf statt. Ein der Wandergruppe sportlich angepasster und von der Sonne verwöhnter Tag war beendet.