Im Rahmen unserer Halbtagesveranstaltungen stand der Besuch des Buchdruckmuseums in Hannover-Linden auf unsrem Programm. In einem kleinen Gebäude im Hinterhof gelegen, wird die Geschichte der Druckkunst anschaulich dargestellt und erklärt. Das dreiköpfige Team erläuterte uns Laien wie aus der Erfindung (1450) eines Johannes Gutenbergs, im Laufe der Zeit eine nicht mehr wegzudenkende Medienindustrie entstand. Angefangen hatte es, als man mithilfe von beweglichen Lettern, Martin Luthers Bibel in kurzer Zeit, mit einer mit Muskelkraft angetriebenen Druckmaschine, drucken und somit auch, so oft wie gewünscht, vervielfältigen konnte. Diese Jahrhunderterfindung führte dazu, dass jeder der des Lesens mächtig war, auch mit Wissenswertem versorgt werden konnte – eine weltbewegende Erfindung die ein neues Zeitalter in ganz Europa einleitete. Wer sich berufen fühlte, das Gewerbe der Druckkunst zu erlernen, war ein privilegierter Handwerker und gehörte zum angesehenen Bürgertum. Nicht nur Bücher entstanden in schneller Folge, auch einzelne Blätter mit den neuesten Nachrichten aus der näheren Umgebung konnten vom geneigten Leser erworben werden. Die Tageszeitung nahm so ihren Anfang. Heute sind wir daran gewöhnt, dass eine mehrseitige Zeitung, auf riesigen Druckstraßen gefertigt, morgens vor unserer Haustür liegt. Zu lesen sind darin Nachrichten aus aller Welt, die sich vor wenigen Stunden ereignet haben. Allerdings, so vermute ich, wird auch diese Zeit des Zeitungslesens demnächst ein Ende finden, denn eine jüngere Generation schaut im Gehen auf ihr mitgeführtes, elektronisches smart- oder iPhone und ist Minuten nach dem Ereignis schon informiert.
Zum Abschluss dieses interessanten und lehrreichen Museumbesuchs durfte jeder Teilnehmer seinen Namen mit Lettern aus dem bereitstehenden Setzkasten zusammenfügen und anschließend auf einer hier ausgestellten, handangetriebenen Druckerpresse selber drucken. Dieses so entstandene Druckerzeugnis wurde allen Teilnehmern, gegen eine kleine geldliche Gegenleistung, für das heimische Erlebnisarchiv, mit besten Wünschen überreicht. GDK