Der Wettergott hatte es für die Karfreitagswanderung der Wandergruppe des Heimatbundes besonders gut gemeint – Sonne pur. Eine Wanderung vom Parkplatz in Bad Münder über den Osterberg, vorbei an den kurz vor der Blüte stehenden Rapsfeldern, zum Ausflugslokal Waldschlösschen, stand auf dem Programm des heutigen Tages. In einer kurzen Verschnaufpause, in der die mitgebrachten, bunten Ostereier verzehrt wurden, konnten die Wanderer zwei Imker beobachten, die ihre Honigbienen (Apis mellifera) für das Sammeln des Rapsblütennektars vorbereiteten. Auch diese kleinen, fleißigen und für den Menschen so unverzichtbaren Insekten, sollte nun wohl die Jahresarbeit beginnen.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung war der Parkplatz in der Nähe der B 442 in Bad Münder. Dieser alte Kurort mit einer recht langen Geschichte wurde erstmalig 840 als »Munimeri« erwähnt. Die Sole-, Schwefel- und Bitterquellen lockten schon damals Menschen an, die hier Befreiung von ihren Leiden suchten. So wird berichtet, dass Mönche aus Minden zu Fuß anreisten, um hier die Heilkraft der Solequellen zu nutzen. In einer Urkunde von Kaiser Konrad II. (1033) taucht der Name Münder auf, es ging um die Salzgewinnung der hier befindlichen Quellen. In der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 – 1523) und im Dreißigjährigen Krieg wird Münder völlig zerstört. Im Jahr 1936 erhielt Münder den Titel einer Kurstadt. Nun konnte der Ort sich ›Bad Münder‹ nennen und lebt heute von Kurgästen und vom Fremdenverkehr. Nicht zu vergessen die Glas- und Möbelindustrie, die etlichen Menschen aus der Region einen Arbeitsplatz bietet. Die reizvolle Altstadt mit ihren Fachwerk- und Sandsteinhäusern der Weserrenaissance lockt auch etliche Besucher und Tagesgäste an.
Auf dem 1,5 stdg. Weg durch die aufbrechende Natur mit seinen in Knospen stehenden Pflanzen und Bäumen und seinem schon recht weit entwickelten zarten Grün, erreichten die Wanderer ihr Ziel und hielten Einkehr. Wer wollte, endschied sich für ein fleischloses Gericht und ein belebendes Getränk an diesem, für Christen, sehr hohen Feiertag. Ein von Sonne und guter Laune begleiteter Tag fand wieder einmal bei allen Beteiligten großen Anklang.
GDK