Der gestrige Vortragsabend war dem Leben und Werk Bertold Brechts (10.02.1898 – 14.08.1956) gewidmet. Herr Uwe Märtens vom Calenberger Autorenkreis hielt einen bemerkens-werten Vortrag über Brechts literarische Dichtung und seine dazugehörigen Lebensstationen – in verschiedenen Ehen kommen vier Kinder zur Welt. Aus seiner letzten und langjährigen Verbindung mit Helene Weigel gehen ein Sohn und eine Tochter hervor. Trotz seiner behüteten Kindheit in einem gut bürgerlichen Elternhaus, entdeckte der werdende Dichter und Bühnenautor, nach dem ersten Weltkrieg, seine Liebe zu den eher ›Kleinen Leuten‹. Ihre Sprache und ihre Befindlichkeiten wollte er beschreiben und auf die Bühne bringen. Sein erster großer Bühnenerfolg beginnt mit ›Die Dreigroschenoper‹ (1928 Uraufführung Berlin), Kurt Weill lieferte die Musik dazu. Die Moritat des Mackie Messer kurz vor der Uraufführung noch eingefügt, um dem damaligen Mitwirkenden Harald Paulsen einen Gefallen zu tun, bleib ein, bis heute, gern gesungener Gassenhauer. Nach seiner Odyssee, bedingt durch die Diskreditierung der ›Nazis‹, durch verschiedene Städte Europas und den USA kehrt Brecht, nach dem Krieg, nach Deutschland zurück. Zuerst nach München und danach wird das ›Theater am Schiffbauerdamm‹ (damals Ostberlin) seine ständige Wirkungsstätte, hier verbringt er den Rest seines Lebens als Intendant dieses weltberühmten Hauses. Zeit seines Lebens begleiten ihn große Künstler- und Schauspielernamen. Seine Bühnenwerke, ›Mutter Courage und ihre Kinder‹ – ›Der kaukasische Kreidekreis‹ – ›Leben des Galilei‹ – ›Der gute Mensch von Sezuan‹, um einige zu nennen, kommen weltweit zu Aufführung, seine Dichtungen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Seine Art sich auszudrücken und seine Bühnenwerke haben unsere Generation, besonders nach 1945, geprägt. Der Vortragende konnte seine Zuhörer durch seine fesselnde und flüssige Ausdrucksweise über eineinhalb Stunden begeistern.
GDK