Unsere diesjährige Kultur- und Erlebnisfahrt des Heimatbundes führte uns in die Bischofstadt Paderborn. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurde der Stadtrundgang zu einem kulturgeschichtlichen Erlebnis. Beginn der Führung war die Besichtigung des Doms aus dem 13. Jahrhundert. Entstanden ist hier eine gotische Hallenkirche die auf den Fundamenten von Vorgängerkirchen aus dem 8. Jahrhundert steht. Kaiser Karl der Große lässt auf dem Hügel an den Paderquellen eine Pfalz und eine Kirche errichten, um die Christianisierung der Sachsen voranzutreiben. Erst nach der endgültigen Unterwerfung der Sachsen und Taufe ihres Anführers Widukind, kann sich ein Christliches Zentrum entwickeln. Die an der Nordseite gelegene Bartholomäus-kapelle (1009 – 1036) mit ihren byzantinischen Bauelementen und Säulenkapitellen beeindruckt durch ihre Schlichtheit, eine zur damaligen Zeit beeindruckende Kirchenanlage im norddeutschen Raum.
Um die nächste Sehenswürdigkeit, Wasserschloss Neuhaus, zu erleben, bedurfte es einer längeren Mittagspause. Umschlossen von den Wassern der Pader, Alme und Lippe, errichtet im Stile der Weserrenaissance (1524 – 1526), diente es den Paderborner Fürst-bischöfen als Residenz. Erste Erwähnung findet Neuhaus im Jahre 1016 in der von Abt Konrad von Abdinghof verfassten „Vita Meinwerci“ der Lebensbeschreibung von Bischof Meinwerk (siehe Bartholomäus Kapelle Paderborn). Nachdem das Schloss von 1945 – 1964 von der Britischen Rheinarmee in Beschlag genommen wurde, befinden sich heute eine Schule, ein Museum und Repräsentations-räume der Stadt Paderborn in diesen, von der Renaissance geprägten Mauern. Unser Stadt-führer konnte unserer Gruppe all diese wissenswerten und geschicht-lich relevanten Dinge mit viel Humor und Fachwissen vermitteln. Die Zuhörer bedankten sich mit kräftigem Applaus. Der Tag endete mit Kaffee, Kuchen und einer großen Portion Eis in der Gastronomie des barocken Schlossgartens.
GDK