Der heutige Kulturausflug der Wandergruppe des Heimatbundes in die historische, über 1200 jährige Bistumsstadt Hildesheim, war von sonnigem, herbstlichen Wetter begleitet. Der Rundgang begann, vom Ost-Bahnhof kommend, am Kehrwiederturm am Durchgang durch den Kehrwiederwall zur Neustadt. Hier an der Unterführung der alten Befestigungsanlage hat der Besucher einen freien Blick auf das Mahnmal, der in der Nazizeit in Brandt gesteckten Synagoge, in der Hildesheimer Neustadt. Unser Weg führte uns auf dem Kamm der mittelalterlichen Wallanlage weiter am Mühlengraben entlang Richtung Bischhofsmühle. Von der Wallhöhe aus hat der Wanderer einen schönen Blick auf die Basilika St. Godehard (12. Jhd.), die Stadt und das Innerstetal. Eine kurze Mittagspause in der Gaststätte direkt am Zusammenfluss von Mühlenbach und Innerste gelegen, wird von den Mitwanderern gern angenommen. Weiter führt uns der Weg durch den Magdalenengarten mit seinen wunderschönen Rosenkulturen, direkt neben dem gleichnamigen Kloster gelegen. Auch in dieser Jahreszeit immer noch eine Augenweide, denn etliche Rosenarten stehen noch in voller Blüte. Nächster Halt die Michaelis-kirche, eine der Höhepunkte auf unserem Kulturpfad. Im Jahre 993 lies Bischof Bernward anlässlich seiner Bischofsweihe, auf diesem bis dahin wüsten Hügel, eine Kirche errichten. Hier sollte ein Splitter des heiligen Kreuzes aufbewahrt und verehrt werden, außerdem seine Grablege werden. Dem heutigen Betrachter gefällt die mittelalterliche, romanische Raumplanung beruhend auf der damaligen und noch heute gültigen Harmonielehre. Ein weiterer Höhepunkt auf unserem Kulturpfad war die Besichtigung des Doms. Die 2014 fertiggestellte Generalsanierung durch ein Architektenbüro aus Köln, hinterlässt bei manchem Betrachter einen recht nüchternen Gesamteindruck. Nicht zu übersehen die von Bischof Bernward (1015) in Auftrag gegeben Bronzetüren, die mit aus der Fläche hervortretenden Figuren mit Themen aus dem Alten- und Neuen Testament geschmückt sind. Eine Arbeit die bei kunstinteressierten Betrachtern damals wie heute Bewunderung hervorruft. Eine Tasse Kaffee auf dem wiederhergestellten, historischen Marktplatz bildete den Abschluss dieses wunderschönen, lehrreichen Tages.