Die Wandergruppe des Heimatbundes hatte sich einen sonnigen und nicht zu warmen Sommertag ausgesucht, um die Berglandschaft rund um den Hils zu erwandern. Ausgangspunkt dieser Exkursion war die alte Glasstadt Grünenplan. Dieser ca. 480m hohe Mittelgebirgszug mit seinen dichten und überwiegend von Laub-bäumen besiedelten Bergen, unterbrochen von kleinen Flussläufen und Seen, bietet Wanderfreunden ein ideales Feld um ihrer Leidenschaft Genugtuung zu verschaffen.
Um seine wirtschaftlichen Möglichkeiten auszubauen, ließ der Braunschweiger Herzog Karl I. 1744 eine Spiegelglashütte auf dem Grünen Plan errichten. Diese Waldwiese die der heutigen Ortschaft ihren Namen verdankt, ist heute noch geprägt von Glasmanufakturen – Produktion so erfahren wir, findet heute hier nicht mehr statt. Der Ursprung der Glashütten waren Waldglashütten in den Tälern des Hils – siehe die Waldglashütte unter dem Hilsborn und die Waldglashütte am Glasebach. Sehr schön dokumentiert wird diese Tradition im Erich-Mäder-Glasmuseum in Grünenplan. Ein nachgebauter, mit Holz befeuerter, Glasschmelzofen ist auf einem freien Platz vor dem Museum zu bewundern.
In Grünenplan wurde nicht nur Glas hergestellt, die Arbeiter in den Glashütten beschäftigten sich in ihrer Freizeit mit der Zucht von Kanarienvögeln. Der Grünenplaner Ludwig Ruhe (1828–1888) schuf 1860 in der Gemeinde das Standbein für seine Tierhandlung. Man knüpfte wirtschaftliche Beziehungen bis Lima, New York und London. Der Tierhandel wurde 1882 von Grünenplan nach Alfeld verlegt, leider musste die Firma Ruhe 1993 Konkurs anmelden. Der Abschluss dieser vom Wetter so wohlwollend begleiteten Wanderung endete mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen.