Die heutige Novemberwanderung führte uns auf die Deisterhöhen zum Annaturm. Hier oben lag der Messpunkt von wo aus 1827 bis 1861 Karl Friedrich Gauß im Auftrag des Hannoverschen Königreichs die Landvermessung vornahm. Diese Landvermessung beschränkte sich auf jene Gebiete, die 1815 nach dem Wiener Kongress Hannover zugeordnet wurden. Es war in der damaligen Zeit immer noch schwierig abzuschätzen, wieviel Land dazugekommen war und wo war nun der Grenzverlauf? Ein genialer Mathematiker und Landvermesser wie Gauß, konnte sein, in der Georg-August-Universität Göttingen, neu erworbenes Wissen der Vermessungstechnik hier zur Anwendung bringen.
Um den Wanderern die Möglichkeit zu geben, den Deister und das niedersächsische Land mit dem Auge zu erfassen, wurde ein Aussichtsturm errichtet, den Besucher über innenliegende Treppen erklimmen können. Bei Sonnenschein und klarem Wetter, solches hatten wir, geht der Blick weit über Hannover hinaus. Möglicherweise hat dieser Blick schon Gauß dazu bewogen, von hieraus die Landvermessung zu beginnen.
Die vor uns liegende Gastronomie lud uns zu einer kleinen Stärkung ein. Der Jahreszeit entsprechend stand Grünkohl mit Kasseler und Bregenwurst auf der Speisenkarte. Als Niedersachse kann man einem solchem Angebot kaum widerstehen – also waren mehrere Teller unserer Wandergruppe mit dieser Kohldelikatesse gefüllt.
Das Tageslicht im November ist nicht von langer Dauer, es wurde der Rückweg angetreten, um noch vor Einbruch der Dunkelheit das heimatliche Ronnenberg zu erreichen. Allerdings liegt auf dem Heimweg, direkt am Nienstädter Pass, die Waldwirtschaft BärenHöhle. Der Wunsch nach frischem Kaffee und Kuchen war so überwältigend, dass ein Halt eingelegt wurde, um solches zu genießen. Ein schöner vorwinterlicher Wandertag hatte sein Ende gefunden.