Im Nordosten der Stadt Springe, auf dem Süllberg, liegt das einzige Bergdorf der Region Hannover, die Ortschaft Lüdersen. Auf dem höchsten Punkt, mitten in der Ortschaft erhebt sich die Sankt-Marien-Kirche, die als Wehrkirche 1060 oder 1100 errichtet wurde. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Herzogtum Sachsen. Auf unserer gestrigen Wanderung haben wir die Gelegenheit genutzt, diesen historischen Ort etwas näher kennenzulernen. Der Blick von hier oben über unsere heimatliche Region ist sehenswert und lässt das Herz des Wanderers etwas schneller schlagen.
Auch schlimme Tage musste der Ort erleiden, das Jahr 1520 brachte in den Wirren der Hildesheimer Stiftsfehde den Untergang. Allein die Kirche überstand diese Katastrophe. Die nächste Katastrophe lies nicht lange auf sich warten, 1625/1626 wütete auch hier im Calenberger Land die Pest. 1689 zählte man nur noch 195 Einwohner und 35 bewirtschaftete Hofstellen. Auf schlechte Zeiten folgen gute, heute ist dieser Ort ein begehrtes Wohngebiet mit sehenswerter, archetektonischer Bebauung. Auch während wir den Ort durchwanderten, haben wir uns gegenseitig auf archetektonisch sehenswerte Wohnhäuser, dicht an den Berg geschmiegt, aufmerksam gemacht. So kann auch eine neuzeitliche Bebauung ein Landschafts- oder Ortsbild prägen.
Mittlerweile hatte sich der morgentliche Dunst verzogen und die herbstlichen Strahlen der Sonne wärmten die Luft. Wir Wanderer genossen den Blick ins Tal und den in der Ferne liegenden Gebirgszug des Deisters. Von hier oben kann man gut die Regionalzüge auf der 1872 erbauten Bahnstrecke Hannover-Altenbeken beobachten.
Nach der Rücker zu unseren Autos, die wir in Holtensen zurückgelassen hatten, traten wir die Rückreise an. Eine Einkehr, um Hunger und Durst zu löschen, war eingeplant. In unserer heimatlichen Gaststätte Kückenmühle konnten unsere Wünsche nach Essen und Getränken erfüllt werden. Eine angenehme Unterhaltung über das soeben Erlebte schloss sich an, selbstverständlich verbunden mit einem Dank an unsere Wanderführerin Christa.