Trotz nicht sehr guter Wetterprognosen lies unsere kleine Wandergruppe sich nicht entmutigen, an den Ufern des Mittellandkanals bei Wunstorf, eine Wanderung zu unternehmen. Und siehe, wenn unsere Wandergruppe unter der kompetenten Leitung von Chr. Höfer eine solche Wanderung plant, scheint selbstverständlich die Sonne. Wir nutzen den Parkplatz der Bahn in Haste und laufen dann durch den Wald in Richtung Kanal. Die Deichkronen des Kanals sind mit gut ausgebauten Wegen für Fußgänger und Radfahrer ausgerüstet. Wer Lust verspürt, kann den Schiffsverkehr von hieraus gut beobachten.
Geschichte: Eine erste Denkschrift von 1856 macht Vorschläge über einen Kanal der die Flüsse Rhein, Weser und Elbe verbindet. Schon 1905 beschließt der Deutsche Reichstag den Bau eines Kanals zwischen Rhein und Hannover. Schon 1916 meldet man die Fertigstellung des Kanalabschnittes bis Hannover. In der Nationalistischen Regierungszeit zwischen 1934 und 1938 wird die Vollendung dieses wirtschaftspolitischen Großprojektes gemeldet. Verbrauchsgüter, Kohle und andere Materialien konnten nun problemlos vom Rhein bis nach Berlin transportiert werden. Erst 1990 wird die Fertigstellung der Wasserstraßenverbindung mit Inbetriebnahme des Wasserstraßen-kreuzes Magdeburg gemeldet. Ein Jahrhundertbauwerk hat erst einmal seinen Abschluss gefunden.
Selbstverständlich wird nach diesen Eindrücken eine kleine Pause, zur Stärkung der Lebensgeister, in der geschichtsträchtigen Gaststätte Ratskeller Wunstorf eingelegt. Wir nehmen im „Nickel List“ Gewölbe Platz. Dieser berühmt – berüchtigte Hochstapler, Dieb und Einbrecher hatte hier zusammen mit dem damaligen Gastwirtssohn gezecht, und Pläne für seine Verbrechen geschmiedet – eine beeindruckende Historie.
Im Nachhinein wird mir berichtet, dass die aktivsten unserer Wandergruppe sich noch zu Kaffee und Kuchen zusammengefunden hatten, um den Tag ausklingen zu lassen.