Der Wetterdienst hatte niedrige Temperaturen und Regen vorausgesagt. Keine guten Aussichten für unsere heutige Wanderung im Deister. Wanderbegeisterte, wie wir, lassen sich von solchen Nachrichten nicht abschrecken. Unsere Wanderführerin Christa hatte angekündigt, von Springe aus die allseits bekannte Berggaststätte Ziegenbuche anzusteuern, um hier eine Mittagspause einzulegen. Wir entschieden uns nach einer kurzen Überlegung, den Ausgangspunkt der Wanderung gleich vom Parkplatz der Gaststätte aus zu beginnen, und nach einem zweistündigen Rundgang durch die frühlingshafte Berglandschaft, hierher zurückzukehren. Durch die milden Temperaturen mit recht viel Regen ist die Natur schon weit entwickelt und das zarte Grün der Blätter ist immer wieder ein Erlebnis und streichelt den Seelenzustand des Wanderers.
Ein kurzer Halt am ‚Mesenstein‘: Dieser Gedenkstein berichtet auf Plattdeutsch vom Schicksal des hier ums Leben gekommenen Cordt Mese. Die dahinterstehende Geschichte erzählt von zwei Jagd-gefährten, die sich hier des Öfteren zur Jagd trafen. Der Jagdgefährte Meses hatte sein Gewehr zu Hause vergessen, läuft zurück um es zu holen. In der Zwischenzeit versteckt sich Meser im Gebüsch und grunzt bei der Rücker des Freundes wie ein Wildschwein, um ihn zu foppen. Der Freund legt an und trifft den Freund tödlich – welch ein Schicksal. Wer als Wanderer die Höhen des Deisters erkunden möchte trifft an etlichen Stellen auf derartige Geschichten, die durch Steine oder Tafeln dokumentiert werden.
Nach der Rückkehr zum Ausganspunkt, sollten die verlorenen Kalorien aufgefrischt werden. Was würde sich dafür besser eignen, als in der vor uns liegenden Waldgaststätte Einkehr zu halten. Durst und Hunger konnten hier auf hervorragende Weise gestillt werden. Um diesem Tag noch einen Höhepunkt hinzuzufügen, wird noch eine Kaffeepause im altbekannten ‚Deister Cafe Woller‘ eingelegt, um die hier selbstgebackenen Torten zu probieren. Ein ereignisreicher Tag, trotz feuchter Luft, hatte sein Ende gefunden.