Die heutige Wanderung führte die Wandergruppe in die hannoversche Eilenriede zur altehrwürdigen Bockwindmühle. Diese hier stehende über 300 Jahre alte Windmühle gehört zur Mühlengeschichte der Stadt Hannover. Einst hatte sie ihren Platz in der Nähe des heutigen Ägidientorplatzes am sogenannten „Bärenrondell“ (Georgswall – Friedrichswall). Die Entwicklungs-geschichte des Mahlens von Getreide machte Fortschritte, man benötigte nicht unbedingt mehr Windkraft, eine neue, bahnbrechende Erfindung, der Elektromotor (Werner von Siemens ⁕1816 – †1892), wurde als Antriebskraft eingesetzt. Aber die Windmühlentradition war noch nicht ganz am Ende. Die Geschichte dieser Mühle ist recht interessant. Bei der Stadterweiterung stand die Mühle immer wieder im Weg. Als auf der ehemaligen Befestigungsbastionen, die von Georg Ludwig Friedrich Laves, entworfene neue Oper errichtet werden sollte, musste die Mühle wieder einmal weichen. Sie fand eine Neuaufstellung auf dem Emmerberg (Südstadt), eine vom Wind begünstigte Stelle vor den Toren der Stadt. Der nächste Umzug und Neuaufstellung war der Engesohder Berg (heute Friedhof), hier war aber noch nicht der letzte Standort. Bevor die Mühle den Weg zurück nach Hannover fand, wurden ihre Dienste in Hohnebostel (Kreis Celle) noch einmal in Anspruch genommen. Die Zeit der Windmühlen war nun endgültig vorbei, aus der einstmals so stolzen Mühle wurde nun ein Museumsstück. Als 1938 die Stadtgartendirektion unter der Leitung von Hermann Wernicke den Landschaftspark Eilenriede – Tiergarten errichten wollte, fand die Mühle ihren heutigen letzten Standort. Die Besucher der Parkanlage sollten auch mit traditionellen Techniken der Vergangenheit vertraut gemacht werden. Für jüngere Besucher muss es wie ein Wunder wirken, dass der Wind Technik in Bewegung setzt und schwere Arbeit leisten kann. GDK